Konservendeckel und ihre Inhaltsstoffe.
Was du wissen solltest.
Glas als Verpackung ist frei von Zusatzstoffen und verhält sich absolut neutral zum Füllgut. Wie sieht es aber eigentlich mit den Verschlüssen aus?
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PVC-freie Deckel: Umweltfreundliche Alternativen
Das Thema PVC-freier Deckel wird häufig von den Medien und umweltbewussten Verbrauchern aufgegriffen, um die Auswirkungen auf die Umwelt und die Industrie zu diskutieren. Doch was genau steckt hinter dem Begriff PVC? PVC steht für Polyvinylchlorid, einen Kunststoff, der besonders empfindlich auf Temperaturveränderungen reagiert. Bis vor einigen Jahren wurde PVC im Deckelbereich häufig in Kombination mit Weichmachern und Stabilisatoren eingesetzt, um die gewünschte Formbarkeit und Stabilität zu gewährleisten.
Der Einsatz von PVC in Deckeln:
Im Detail wurde PVC vor allem im äußeren Ring des Deckels (dem sogenannten "Compound") verwendet. Dieser Ring hat eine wichtige Funktion: Er sorgt für die Dichtung des Deckels in Richtung des Glasbehälters. Dadurch wird verhindert, dass das Füllgut mit Luft oder äußeren Umwelteinflüssen in Kontakt kommt. Auch wenn der PVC-Ring in direktem Kontakt mit dem Füllgut stehen konnte, war es wichtig, dass er diese Dichtungsfunktion zuverlässig erfüllte. Allerdings gab es Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen und der gesundheitlichen Risiken von PVC und seinen Zusatzstoffen.
Reaktion des Marktes:
In Reaktion auf die steigende Nachfrage nach umweltfreundlicheren Alternativen haben mehrere Hersteller PVC-freie Verschlüsse entwickelt. Diese neuen Verschlüsse verzichten auf Polyvinylchlorid und setzen verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe, die auf Wasserbasis hergestellt werden. Diese Veränderungen tragen dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig die Funktionalität der Deckel zu erhalten.
Bisphenol A (BPA) in Deckeln:
Ein weiteres Thema, das in Zusammenhang mit Deckeln und Verpackungen häufig diskutiert wird, ist der Einsatz von Bisphenol A (BPA).
BPA ist ein Weichmacher, der Kunststoffe elastisch und formbar macht. Besonders in der Lebensmittelindustrie wurde BPA in bestimmten Lacken und Beschichtungen verwendet, insbesondere auf der Außenseite von Metalldeckeln. Es gibt jedoch zunehmende Bedenken hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen von BPA, da der Stoff als potenziell hormonell wirksam gilt. Frankreich hat als erstes Land in der EU Verpackungen, die BPA enthalten oder bei deren Herstellung BPA eingesetzt wird, verboten. Auch viele Supermarktketten und Hersteller reagieren auf diese Bedenken und entfernen BPA aus ihren Produkten. Die meisten Hersteller von Metalldeckeln haben mittlerweile ihre Rezepturen angepasst und bieten sowohl PVC-freie Deckel als auch BPA-freie Varianten an, die den Anforderungen an Sicherheit und Umweltverträglichkeit gerecht werden.
Vegane, Halāl- und koschere Deckel:
Ein weiterer Trend in der Verpackungsindustrie sind spezialisierte Deckel, die bestimmten ethischen oder religiösen Anforderungen entsprechen. Vegane Deckel verzichten auf tierische Fette oder andere tierische Bestandteile und verwenden stattdessen pflanzliche Alternativen. Halāl- und koschere Deckel sind speziell auf die Anforderungen der jeweiligen religiösen Vorschriften abgestimmt, wobei entweder bestimmte Inhaltsstoffe verändert oder vollständig ausgeschlossen werden, um den religiösen Richtlinien zu entsprechen. Diese Deckel werden sorgfältig geprüft und sind mit entsprechenden Zertifikaten versehen, um die Einhaltung der jeweiligen Standards zu garantieren.