Einkochen leicht gemacht

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Einkochen ist die perfekte Methode, um Obst, Gemüse, Saucen oder auch Fleisch länger haltbar zu machen und so saisonale Lebensmittel das ganze Jahr über genießen zu können. Doch gerade Einsteiger sind oft unsicher, was den Ablauf und die vielen kleinen Details betrifft. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du beim Einkochen richtig vorgehst, welche Fehler du vermeiden solltest und wie du sicherstellst, dass dein Einkochgut wirklich lange hält und gut schmeckt.

TIPP: Lies unbedingt dazu auch den Blogbeitrag "Was du beim Einkochen vermeiden solltest". ❤️

Das benötigst du zum Einkochen

Um überhaupt erst mit dem Einkochen loslegen zu können, benötigst du wie folgt:

- Gläser mit Deckel

Tipp:
Möchtest du Gemüse oder Obst als Ganzes einkochen (z.B. Spargel), nutze hohe Gläser.

Bei Kleingeschnittenem eignen sich auch bauchige Gläser-Typen, wie z.B. die Tulpenform.
Die Sturzform eignet sich - wie der Name schon sagt - auch für Einkochgut, das gestürzt werden muss (Brot, Kuchen, …) und Flaschen für Saft, Liköre & Co. 

- Einkochringe & Klammern (wenn du Rex-/Weck-Gläser mit Glasdeckel verwendest)

Wenn du Rex- bzw. Weck-Gläser zum Einkochen verwendest benötigst du für den sicheren Verschluss beim Einkochen pro Glas einen passenden Ring und zwei Federklammern 

- Glasheber

Mit ihm lassen sich die ­heißen Gläser nach dem Einkochen problemlos aus dem Topf heben.

- Einfülltrichter

So geht nichts daneben und der Glasrand bleibt sauber.

- Einkochtopf
(alternativ kannst du auch im Backofen einkochen)

- Etiketten

So weißt du auch nach Monaten, was im Glas ist und wann es eingekocht wurde.

Heißen der Einfachheit halber Gummiringe, sind aber aus Naturkautschuk und ohne Weichmacher.

Die Klammern - die mit einer konstanten Federkraft überzeugen - dienen dem sicheren Verschließen von Weck-/Rex-Gläsern. 

Glasheber für schnelles und einfaches Herausheben von Einkochgläsern aus dem Topf - ohne dass du dir die Finger verbrennst.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Einkochtopf

1. Zustand der Materialien prüfen

Stelle sicher, dass alle Materialien – also Gläser, Deckel und Gummiringe – in einwandfreiem Zustand sind. Risse oder Kratzer können den luftdichten Verschluss gefährden, und poröse Einkochringe führen häufig zu Undichtigkeiten. Prüfe, ob die Ringe noch fest sitzen und gut abschließen.

2. Auf Hygiene achten

Gründliche Hygiene ist entscheidend für die Haltbarkeit. Gläser zunächst in heißem Wasser mit Spülmittel reinigen und anschließend mit klarem Wasser nachspülen. 
Einkochringe kochst du am besten kurz in Essigwasser aus und spülst sie dann heiß ab. Halte die Gläser bis zur Verwendung im heißen Wasser, um Keimfreiheit zu gewährleisten.

Wenn du Gläser mit Schraubverschluss zum Einkochen verwendest, wasche den Deckel mit warmen Wasser ab. 

Beim Einkochen ist es wichtig, jedes Mal einen neuen Deckel zu verwenden, da die Unterseiten der Deckel mit einer speziellen, weichen Dichtungsmasse (Compound) versehen sind, die sich an das Glas anpasst und es abdichtet. 

3. Gläser befüllen

Fülle das Einkochgut mithilfe eines Trichters in die Gläser. Stückige Lebensmittel füllst du fast bis zum Rand und gießt sie mit Zuckerlösung auf. Bei breiigem Einkochgut wie Apfelmus solltest du etwa 1 cm Platz bis zum Rand lassen, damit sich das Einkochgut beim Erhitzen nicht zwischen Glas und Ring schiebt. Quellendes Gut, wie Wurstmasse, füllst du maximal bis 4 cm unter den Rand ein.

4. Gläser in den Einkochtopf stellen

Platziere die Gläser auf eine Drahtunterlage im Topf. Sie dürfen sich leicht berühren, sollten jedoch nicht verkeilt sein. Fülle so viel Wasser ein, dass das größte Glas mindestens zu drei Vierteln von Wasser bedeckt ist. Achte darauf, dass das Wasser die gleiche Temperatur hat wie der Glasinhalt.

5. Aufheizen und Einkochen

Stelle die gewünschte Temperatur ein und warte, bis die Kontrollleuchte erlischt – erst dann beginnt die Einkochzeit. Die Temperatur und die Einkochzeit sollten immer genau eingehalten werden, um ein optimales Ergebnis zu garantieren.

6. Gläser entnehmen

Nimm die Gläser sofort nach Ablauf der Einkochzeit aus dem Topf, um Unterdruck und Konsistenz zu bewahren.

Lege ein Küchentuch auf die Arbeitsplatte um so Spannungen (kalte Arbeitsplatte, heiße Gläser) zu vermeiden.

Lasse die Gläser bei Zimmertemperatur abkühlen und vermeide Zugluft oder kalte Oberflächen

7. Klammern entfernen

Sobald die Gläser abgekühlt sind, entfernst du die Klammern und überprüfst, ob der Deckel dicht sitzt. Jetzt können die Gläser im Vorratsschrank gestapelt werden.

Ein Einkochautomat ist ein großer Topf mit integriertem Heizsystem und Stromanschluss.
So bist du unabhängig vom Herd und kannst überall einkochen, wo eine Steckdose verfügbar ist.

Alternative: Einkochen im Backofen

Das Einkochen im Backofen bietet eine unkomplizierte und praktische Alternative für alle, die keinen speziellen Einkochtopf haben. 

1. Vorbereitung der Materialien und Hygiene

Wie auch beim Einkochen im Topf ist es wichtig, dass alle Gläser und Einkochringe in gutem Zustand und sauber sind.

Schraubverschlüsse nur einmal verwenden, da bei mehrmaliger Verwendung der Compound (die Dichtungsmasse) spröde wird und so nicht mehr richtig abdichtet.

2. Gläser befüllen

Befülle die Gläser wie gewohnt mit dem Einkochgut, abhängig von der Konsistenz und Art des Inhalts, wie oben beschrieben.

3. Gläser in die Fettpfanne stellen

Stelle die Fettpfanne (oder ein tiefes Backblech) auf die unterste Schiene deines Backofens. Platziere die Gläser darin und gieße etwa 2 cm hoch Wasser in die Fettpfanne, sodass alle Gläser zu einem Teil von Wasser umgeben sind.

4. Aufheizen und Einkochen im Backofen

Stelle den Backofen auf 150 °C Ober-/Unterhitze. Die Einkochzeit beginnt erst, wenn das Wasser in der Fettpfanne beginnt zu blubbern. Dies ist ein wichtiges Zeichen, dass die Gläser die richtige Temperatur erreicht haben, um das Einkochgut haltbar zu machen. 

Achte darauf, dass das Wasser in der Fettpfanne während des gesamten Vorgangs vorhanden ist und blubbert, um die gewünschte Temperatur im Glas sicherzustellen. Falls nötig, fülle zwischendurch vorsichtig heißes Wasser nach.

Halte dann die Einkochzeit ein, die das Rezept angibt.

5. Abkühlen lassen

Schalte den Ofen nach Ablauf der Einkochzeit aus und lasse die Gläser langsam im ausgeschalteten Ofen abkühlen. So bleibt der Unterdruck erhalten und die Gläser dichten optimal ab.

Nicht jeder hat einen Einkochtopf. Keine Sorge, das Einkochen funktioniert genauso gut im Backofen.

Ungefähre Einkochzeiten und -bedingungen, die sowohl Temperaturen als auch die ungefähren Zeitspannen für verschiedene Lebensmittel umfasst:

Lebensmittel Backofen
(Temperatur)
 DauerHinweise                     
Früchteausgeschaltet30 MinutenFrüchte werden nach dem Einkochen in der Regel für etwa 30 Minuten bei ausgeschaltetem Ofen konserviert.
Gemüse (z. B. Karotten, Erbsen)150 °C (bei Umluft)90 Minuten (plus)Gemüse sollte bei dieser Temperatur in Gläsern einkochen. Die zusätzliche Zeit bezieht sich auf das Abkühlen des Ofens nach der Kochzeit.
Gemüse (z. B. Kürbis, Paprika)150 °C (bei Umluft)30 MinutenFür Gemüse wie Kürbis oder Paprika reicht eine kürzere Einkochzeit.
Brühe (z. B. Gemüsebrühe, Fleischbrühe)100 °C30 MinutenBrühen sollten bei etwa 100 °C eingekocht werden, um Geschmack und Inhaltsstoffe zu bewahren.
Suppen (z. B. Gemüsesuppe, Eintöpfe)100 °C30 MinutenSuppen sollten ebenfalls bei 100 °C etwa 30 Minuten eingekocht werden, um eine sichere Lagerung zu gewährleisten.
Kuchen im Glas (nach dem Backen)100 °C30 MinutenNach dem Backen sollte der Kuchen im Glas noch einmal bei 100 °C für 30 Minuten eingekocht werden.
Fleischgerichte (z. B. Rind, Schwein)150-160 °C90 MinutenFleischgerichte benötigen längere Einkochzeiten, um sicherzustellen, dass sie durchgegart sind und lange haltbar bleiben.
Fisch (z. B. Lachs, Forelle)100 °C45 MinutenFisch sollte bei 100 °C für eine etwas längere Zeit eingekocht werden.
Kompottausgeschaltet30 MinutenFruchtkompott wird oft wie Früchte eingekocht und benötigt keine hohe Temperatur.
Säfte (z. B. Apfelsaft, Kirschsaft)ausgeschaltet30 MinutenSäfte werden oft in Gläsern sterilisiert, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen.
Eingelegte Lebensmittel (z. B. eingelegte Gurken)150-160 °C45 MinutenEingelegte Lebensmittel werden bei höheren Temperaturen eingekocht, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten.

WICHTIGER HINWEIS:
Die Backzeiten können je nach Ofentyp variieren. Es ist ratsam, ein Einkochthermometer oder Einkochmesser zu verwenden, um sicherzustellen, dass die Lebensmittel korrekt eingekocht werden.