Umami: Die geheime Zutat für den perfekten Geschmack
Was steckt hinter der fünften Geschmacksrichtung?

Wenn wir an Geschmack denken, fallen uns zuerst süß, sauer, salzig und bitter ein. Doch eine fünfte Geschmacksrichtung sorgt für das besondere Geschmackserlebnis: Umami.
Dieser "herzhafte" Geschmack ist in vielen unserer Lieblingsgerichte enthalten, oft ohne, dass wir es wissen. Was genau steckt dahinter, und wie kannst du Umami gezielt in deiner Küche einsetzen?
Was ist Umami?
Der Begriff "Umami" stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie "wohlschmeckend" oder "herzhaft-köstlich".
Er wurde 1908 von dem japanischen Forscher Kikunae Ikeda geprägt, als er erkannte, dass Glutaminsäure (Glutamat) für den besonderen Geschmack von Algen verantwortlich ist.
Seit den 2000er Jahren ist Umami als offizielle Geschmacksrichtung anerkannt. Geschmacklich lässt sich Umami schwer in Worte fassen, doch viele beschreiben ihn als "deftig-würzig", "fleischig" oder "brühig". Er verstärkt die Aromen anderer Zutaten und sorgt für ein rundes Geschmackserlebnis.
Wo steckt Umami drin?
Natürliches Umami kommt in vielen eiweißhaltigen Lebensmitteln vor, sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs.
Besonders reich an Umami sind:
• Pflanzliche Quellen:
o Algen (z. B. Kombu, Nori)
o Fermentierte Sojaprodukte (Sojasauce, Miso, Tempeh, Natto)
o Gereifter Hartkäse (besonders Parmesan)
o Getrocknete Tomaten
o Getrocknete Pilze (Shiitake, Steinpilze)
o Hefeextrakt
• Tierische Quellen:
o Fisch (Sardinen, Thunfisch, Meerbrasse)
o Fleisch (Hähnchen, Schweinefleisch)
o Hühnerbrühe und Fischsauce
Besonders durch Fermentation, Trocknung und Reifung intensiviert sich der Umami-Geschmack. Daher sind Zutaten wie getrocknete Tomaten, Parmesan oder fermentierte Sojaprodukte wahre "Umami-Bomben".
Fermentierte Sojaprodukte
sind vielseitig, gesund und eine hervorragende Alternative zu Fleisch.
Hier sind einige der bekanntesten:
Tempeh: Ein proteinreiches, fermentiertes Sojaprodukt mit festem Biss und nussigem Aroma, das sich in vielen Gerichten vielseitig einsetzen lässt.
Miso: Eine aromatische Paste aus fermentierten Sojabohnen, die in der japanischen Küche für Suppen, Saucen und Marinaden genutzt wird und für ihren intensiven Umami-Geschmack geschätzt wird.
Natto: Ein traditionelles japanisches Lebensmittel aus fermentierten Sojabohnen, das für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt ist und durch seine klebrige Konsistenz und kräftige Note besonders ist.
Diese Produkte punkten nicht nur mit ihrem einzigartigen Geschmack, sondern auch mit wertvollen Nährstoffen.
TIPP: So nutzt du Umami in der Küche ❤️
Möchtest du deinen Gerichten mehr Tiefe und Geschmack verleihen?
Hier ein paar einfache Tipps:
• Nutze fermentierte Zutaten:
Ein Schuss Sojasauce oder ein Löffel Misopaste verleiht Suppen, Saucen und Marinaden eine herzhafte Note.
• Kombiniere verschiedene Umami-Quellen:
Ein Klassiker ist Spaghetti mit Parmesan und Tomatensauce – gleich drei Umami-Zutaten in einem Gericht!
• Langes Schmoren bringt Geschmack:
Ob Bolognese oder Schmorbraten – langes Kochen setzt das Umami-Potenzial voll frei.
• Setze auf natürliche Geschmacksverstärker:
Getrocknete Pilze oder Algen können Suppen und Saucen eine Extraportion Umami verleihen.

Ein natürlicher Geschmacksbooster: Getrocknete Pilze bereichern deine Gerichte mit einer intensiven Umami-Note.
Glutamat: Natürlich vs. Künstlich
Glutamat ist der Hauptgeschmacksträger von Umami und kommt natürlich in vielen Lebensmitteln vor. In der Lebensmittelindustrie wird es jedoch auch künstlich hergestellt und in Fertiggerichten, Snacks und Instantprodukten eingesetzt. Die Debatte um Glutamat hält seit den 1970er Jahren an, als einige Menschen über Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Herzrasen nach dem Verzehr von glutamathaltigen Lebensmitteln berichteten. Wissenschaftliche Studien konnten jedoch keine eindeutigen Beweise für gesundheitliche Schädigungen durch natürliches oder zugesetztes Glutamat liefern. Dennoch empfiehlt es sich, künstliches Glutamat in Maßen zu konsumieren.
Fazit: Umami bewusst genießen
Umami ist mehr als nur eine zusätzliche Geschmacksrichtung – es macht Gerichte komplexer, runder und geschmacksintensiver. Mit den richtigen Zutaten und Zubereitungsmethoden kannst du Umami gezielt in deiner Küche einsetzen, um deine Gerichte noch mehr zu einem Geschmackserlebnis zu machen.