Selbstgemachte Naturseife

Natürlich, nachhaltig, einzigartig

Die selbstgemachten Naturseifen ansprechend aufbewahrt im 580 ml Weck-Tulpenglas

Selbst gemachte Naturseifen sind außergewöhnliche Pflegeprodukte. Sie sind frei von zweifelhaften industriellen Zutaten, vielseitig verwendbar und sehr dekorativ. Allerdings erfordert ihre Herstellung etwas mehr Aufwand und Präzision als andere Haushalts- und Pflegeprodukte.

Grundlagen der Seifenherstellung

Ausgangsstoffe für die Seifenherstellung sind hochwertige Öle und Fette. Chemisch gesehen sind Seifen die Salze dieser Fettsäuren. Mithilfe einer Lauge auf Natrium- oder Kaliumbasis werden diese Salze aus den Fettsäuren gebildet. Dabei entsteht eine Mischung aus Seife und Glycerin, ein Prozess, der auch als „Verseifung“ oder „Seifen-Sieden“ bekannt ist. Während beim Heißverfahren die Seife bei hoher Temperatur gekocht wird, dauert das Kaltverfahren länger, ergibt aber eine besonders milde und hochwertige Seife. Bei Naturseifen bleibt das Glycerin erhalten, was der Seife eine feuchtigkeitsspendende Wirkung verleiht. Häufig wird der Fettanteil in der Seife nachträglich erhöht, sodass in der fertigen Seife noch ein gewisser Fettanteil enthalten ist. Diese „Überfettung“ sorgt dafür, dass die Seife der Haut beim Waschen wertvolle Fette zurückgibt und rückfettend wirkt.

Herstellungsprozess

Die Herstellung von Naturseifen umfasst im Wesentlichen folgende Schritte:

1. Arbeitsflächen reinigen und Sicherheitsvorkehrungen treffen

2. Fette/Öle in einem Topf verflüssigen

3. Lauge herstellen und abkühlen lassen

4. Fette/Öle in die Lauge geben

5. Mit einem Mixstab 2-3 Minuten mixen, es entsteht „Seifenleim“

6. Optionale Zutaten in den Seifenleim mischen (z.B. ätherische Öle)

7. Seifenleim in vorbereitete Behälter füllen

8. Behälter gut isolieren und 24 Stunden ruhen lassen, damit die Mischung vollständig verseift

9. Seife in Stücke schneiden und 3-4 Wochen (je nach Rezept) reifen lassen

Sicherheitsvorkehrungen

Sicherheit ist bei der Seifenherstellung oberstes Gebot. Der Prozess erfordert Genauigkeit, Ordnung und Ruhe. Es wird mit stark ätzender Lauge gearbeitet, die bei falscher Handhabung Haut- und Augenschäden verursachen kann. Daher sollten folgende Schutzmaßnahmen beachtet werden:

• Schutzbrille und Gummihandschuhe tragen

• Arbeitsflächen und Gegenstände gründlich reinigen

• Auf Fliesen, Stein oder Metalloberflächen arbeiten, idealerweise im Freien oder in gut belüfteten Räumen

• Lange Haare zusammenbinden und lange Kleidung sowie Schuhe tragen

• Ablenkungen vermeiden

• Hautkontakt mit der Lauge, dem Seifenleim und der abgefüllten Seife vermeiden. Bei Kontakt sofort mit lauwarmem Wasser abspülen und einen Arzt konsultieren.

• Die entstehenden Dämpfe nicht einatmen. Am besten im Freien arbeiten oder für ausreichende Belüftung sorgen

Fette / Öle verflüssigen

Zunächst werden die festen Fette sanft in einem Topf geschmolzen. Anschließend werden die flüssigen Öle hinzugefügt, um die Mischung abzukühlen. Zum Vermischen mit der Lauge sollten die Fette nicht viel wärmer als Zimmertemperatur sein.

Lauge herstellen

Bei der Herstellung der Lauge sind Schutzbrille und Gummihandschuhe unerlässlich. Für die Verseifung wird eine Natriumhydroxid-Lösung (NaOH) verwendet. Natriumhydroxid ist ein weißes Pulver, das in Wasser gelöst eine stark alkalische Lauge ergibt. Diese Lauge ist ätzend und kann Augen und Schleimhäute schädigen sowie zu Hautverätzungen führen. Daher sollte NaOH in luftdichten Behältern aufbewahrt werden.

Herstellung von Natriumhydroxid-Lauge:

1. Schutzbrille und Gummihandschuhe anziehen

2. Kaltes Wasser in die Spüle einlassen und einen großen Topf in das Wasserbad stellen (zur Kühlung)

3. Benötigte Menge Flüssigkeit genau abmessen und in den Topf gießen

4. Natriumhydroxid genau abwiegen

5. Natriumhydroxid in das Wasser geben (Achtung: erst das Wasser, dann das NaOH) und gut verrühren

6. Die Lösung abkühlen lassen

Seifenleim herstellen

Die geschmolzenen Fette werden langsam und ohne zu spritzen in die Lauge gegossen und die Mischung ausgiebig mit einem Mixstab gerührt. Nach etwa 2-3 Minuten wird die Mischung dick und puddingartig, es entsteht der sogenannte Seifenleim.

Optionale Zutaten hinzufügen

Nun werden alle benötigten Pflegezutaten laut Rezept hinzugefügt, wie Honig, Kaffeesatz, Kräuter, ätherische Öle und Farbstoffe. Den Seifenleim nochmals gründlich durchmischen. Insbesondere ätherische Öle sorgen dafür, dass sich der Seifenleim schnell verfestigt, daher sollten diese sparsam verwendet werden.

Seife abfüllen und verseifen lassen

Der fertige Seifenleim wird in vorbereitete Behälter gefüllt. Ideal sind Backformen aus Silikon. Die Behälter sollten gut isoliert und für 24 Stunden ruhen gelassen werden, damit der Verseifungsprozess bei Wärme stattfinden kann. 

Seife schneiden und reifen lassen

Am nächsten Tag kann die Seife aus der Form genommen und in Stücke geschnitten werden. Zum Waschen ist die Seife jetzt noch nicht geeignet – sie muss für mindestens 3-4 Wochen reifen. Während dieser Zeit verdunstet das restliche Wasser und der pH-Wert sinkt, sodass die Seife hautverträglich wird.

Weitere DIY-Blogs